Beobachtung der Sonne

Für die Beobachtung der Sonne mit einem Teleskop ist ein guter Filter notwendig. Ich verwende eine mit Metall beschichtete Glasplatte vor der Öffnung, die das Licht um den Faktor 100 000 abschwächt. So ist das Betrachten angenehm und sicher.

Als erstes fallen die dunklen Sonnenflecken auf. Man kann sie fotografieren, zählen (und so den 11 jährigen Zyklus nachvollziehen), aus der Bewegung der Flecken auf die Rotation der Sonne schließen oder das Wachsen und Vergehen einzelner Flecken von Tag zu Tag beobachten.

Interessant ist auch die Bestimmung des Winkeldurchmessers der Sonne. Weil die Erdbahn eine Ellipse ist, ändert sich die scheinbare Größe der Sonne mit dem Abstand zur Sonne im Jahreslauf geringfügig. Im Mittel erscheint die Sonnenscheibe in einem Winkel von etwas mehr als einem halben Grad (entspricht 30 Bogenminuten). Um den Winkeldurchmesser genau zu messen, habe ich ein Fadenkreuzokular verwendet. Bei nicht nachgeführtem Teleskop messe ich mit einer Stopuhr die Zeit, in der die Sonnenscheibe aufgrund der täglichen Erddrehung am Faden vorbeiwandert. Das dauert etwas mehr als 2 Minuten. (Diese Methode gelingt mir genauer, als die Größe der Sonnenscheibe mit einer Skala im Okular direkt zu schätzen.)

Die vielen, über alle Jahreszeiten und mehrere Jahre verteilten Messungen (rote Kreise) sind in guter Übereinstimmung mit der theoretisch berechneten (blauen) Kurve. Damit kann ich bestätigen, dass sich die Erde, wie von Johannes Kepler behauptet, auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt. Ich habe auch die für Europäer schwer einsichtige Tatsache bewiesen, dass die Sonne im kalten Januar am größten erscheint, uns also am nächsten steht.

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